Grundschule Bickbargen

Die Grundschule Bickbargen wurde Anfang der siebziger Jahre mit einer innovativen Betonfertigkonstruktion erbaut und erfreut sich großer Beliebtheit bei den Nutzern. Das ursprüngliche Gebäude wurde von einem damals jungem Architektenteam im Geiste der Zeit mit Blick auf einen hohen Grad an Flexibilität geplant und in mehreren, schnell aufeinander folgenden Bauabschnitten errichtet. Über die folgenden Jahrzehnte wurde die Einrichtung weitestgehend unverändert genutzt und Anfang des neuen Jahrtausends durch eine Mensa in Holzbauweise ergänzt.
An den Fassaden der Klassenräume befanden sich charakteristische Betonkragarme mit aufgelegten Holzbohlen, welche als Brise Soleil dienen sollten. Diese Kragarme wurden baufällig und mussten z.T. zurückgebaut werden. Dies und sich ändernde Anforderungen an den Brandschutz, energetische Aspekte und die Nutzung führten zu einer umfassenden Sanierung und Erweiterung der Schule, für welche die Planungen in enger Zusammenarbeit mit Nutzern, Fachplanern und Behörden 2012 aufgenommen wurden. Seit 2017 wurden die Maßnahmen schrittweise bei laufendem Schulbetrieb durchgeführt und im Jahr 2023 abgeschlossen. Zunächst wurde die Kapazität der Schule durch zusätzliche Klassenräume und eine Erweiterung der Mensa erhöht. Danach wurde die Hülle der Bestandsgebäude umfassend saniert und durch außenliegende Fluchtwege ergänzt. Hierbei wurde die Modularität des ursprünglichen Gebäudeentwurfes aufgenommen und ein neues Fassadenkonzept entwickelt, welches sowohl auf den Alt- als auch den Neubau angewendet werden konnte. Die neuen Fassadenmodule wurden teilweise vorfabriziert, um die Zeit auf der Baustelle zu verkürzen.
Im Inneren konnte die Flexibilität des baukonstruktiven Aufbaus des Bestandsgebäudes schließlich genutzt werden. In die tragende Konstruktion aus freispannenden Betonfertigteilelementen waren nicht tragende leichte Trennwände integriert, welche komplett entfernt wurden und durch neue Innenwände auf angepasstem Grundriss mit verbessertem Brand- und Schallschutz ersetzt wurden. Dies ermöglichte es, neuen Anforderungen an den Schulbetrieb in Hinsicht auf das pädagogische Konzept und eine stark gestiegene Anzahl von Mitarbeiterinnen gerecht zu werden. Hierzu wurde z.B. ein ehemals der Turnhalle zugeordneter aber ungenutzter Bühnenraum zu einem großzügigen Lehrerzimmer auf zwei Ebenen umfunktioniert. Auch die Außenanalgen und der Sportplatz wurden umfassend saniert, so dass der ganze Komplex weiter mit frischem Gesicht genutzt werden kann. Das Projekt erforderte sehr viel Auseinandersetzung mit bestehender Bausubstanz und maßgeschneiderte Lösungen für eine zeitgemäße Sanierung entsprechend z.B. der Cradle to Cradle Prinzipien. Vor allem aber auch der Austausch mit Projektbeteiligten aus verschiedenen Generationen und mit unterschiedlichen Funktionen, die Integration vielfältiger Anforderungen und nicht zuletzt der Erhalt und Neuinterpretation einer identitätsstiftenden Einrichtung macht die Nachhaltigkeit des Projektes aus. Einer der Architekten des ursprünglichen Gebäudes konnte an den Eröffnungsfeierlichkeiten teilnehmen  und hat das neue Kapitel der Schule begrüßt.

Ort
Halstenbek
Jahr
2010- 2023
Fläche
5000m2
Status
Gebaut
Bauherr
Gemeinde Halstenbek
Architekt
Jan Braker Architekt
Statik
Ernst Lohse + Posse & Götze
Haustechnik
Pinck Ingenieure
Visualisierung 1 & 2
Moka-Studio
 Grundschule Bickbargen
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